Samba – t.b.a

Als Samba letztes Jahr ihr Debüt ZUCKERKICK veröffentlichten, geschah das just zu einem Zeitpunkt, da sich endlich genug Menschen in der Lage sahen, Bands wie Tocotronic oder Die Sterne gut zu finden, um Gitarrenpop mit undoofen deutschen Texten zum neuen (Mini-)Trend werden zu lassen. Und während weniger Schlaue im Zusammenhang mit den drei Münsteranern noch mit dem – mittlerweile wohl weltweit geächteten – Begriff „Hamburger Schule“ hantierten, nahmen die zu Schlauen die drei Münsteraner nicht so ganz ernst. Die normal Schlauen, also – und hier sei der Leser dieser Zeilen kumpelhaft auf die Schulter gepatscht – uns, uns interessiert der Glaubenskrieg nicht. Wir nehmen in Kauf, daß Samba-Songwriter Knut Stenert auf dem schmalen Grat zwischen Texten, die man erstmal nicht kapiert, denen man aber immer wieder gebannt lauscht, weil sie einem in ihrer Verstiegenheit irgendwo tief drin doch etwas sagen, und Texten, die man erstmal nicht kapiert, und später überhaupt nicht, auch mal auf die letztere Seite hinüberstolpert. Dafür findet er immer wieder umso schönere Worte und Bilder, um seine – meist versonnen-melancholischen – Gedanken kundzutun. Wir schütteln den Kopf zum hoppel-funkigen, verspielt-schrammeligen Indie-Rock von Samba, und lassen ihn auch mal mit ihnen hängen, wenn’s traurig wird. Und wir stellen fest, daß so manche Melodie, die wir in der letzten Zeit vor uns hinpfeifen, von dieser Platte stammt.