Saves The Day – Under The Boards

Wieder eine dieser Bands, die gerafft hat, dass sich Emo-Powerrock besser verkauft als unbarmherziger Hardcore. Das sechste Album der nicht von ungefähr durchgehend ihr Personal auswechselnden Band ist textlich wie musikalisch vorhersehbarer als der Titel eines Gary-Moore-Albums oder die neuen Frisuren von Manowar – und dazu noch derart harmlos produziert, dass es selbst einem Brummer wie „Woe“, laut Bandaussagen „der heftigste Song, den wir je geschrieben haben“, die Eier raubt. Doch selbst wenn sich die New Jerseyer bewusst für reduzierte Bravheit entscheiden, kommt nichts Gutes dabei rum. sondern schmierige Balladen mit noch schmierigeren Titeln wie „Stay“ und „Lonely Nights“ mit schmierigsten Zeilen wie „So many lonely nights/ I hoped you’d call“. Dass Sänger Chris Conley kein Schwein anrufen will, scheint ihm sehr zu schaffen zu machen – so sehr, dass er diese Betrüblichkeit an anderer, irreführenderweise „Get Fucked Up“ betitelter Stelle gleich noch mal monieren muss: „All night long I’m dreaming of your loving arms / I’m staring at the fading stars / And waiting for your call“. Hui! Leicht hat er’s nicht. Aber wir ja auch nicht mit diesem Album. Hoffnung gewährt der Umstand, dass es sich hierbei um den Mittelteil einer Trilogie handelt, die nächstes Jahr mit dem Epos „Daybreak“ abgeschlossen wird.

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