Scout Niblett – I Am
Ich hab‘ mal reingeschaut: Die Bass-Drum kommt aus einem einsamen Proberaum, Hi-Hat dazu und eine Stimme, die kratzt und nervös schreit. Mehr braucht Scout Niblett nicht, um die Geschichte von „Miss In Love With Her Own Fate“ zu erzählen. Später wird eine Gitarre auftauchen, dann reißen der Niblett die Stimmbänder und sie giert nach Worten, bis nur noch diese paar Zeilen liegen bleiben: „It’s not wrong. How’s it wrong? No-ones wrong“. I am, in Chicago bei Steve Albini aufgenommen, ist ein Vulkanausbruch der Minimal Art, Polly Jean Harveys Debüt von anno dazumal generell nicht unähnlich, aber frei von Storys über verkorkste Beziehungen und schlechten Sex. Scout Niblett ritzt ihre Texte in den warmen Asphalt, kurz und einsilbig, sie schreibt die Einzeiler der Saison, die so märchenhaft sind: „Hey America, in our first shoes walk into me“ („In Love“) und „Show me all the love you know“ („Boy“). Niblett veröffentlichte ihr Debüt Sweet Heart Fever auf dem Label Secretly Canadian und sang schon auf Alben von Songs: Ohia. Viel mehr ist über die Sängerin und Schlagzeugerin aus dem britischen Staffordshire nicht bekannt. Sie spielt immer noch Musik, die auf der Stelle in sich zusammenfallen könnte, wenn jemand ihr zu nahe kommt.
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