Sean Tyla – Just Popped Out

Nach zwei Jahren mal wieder was vom alten Sean, ex-Ducks Deluxe und inzwischen auch ex-Tyla Gang, denn die Gruppe existiert nicht mehr. Leider, muß man sagen, im Vergleich zum kernigen Rock und Rhythm’n’BIues („Pubrock“) seiner Gang nämlich fiel Tylas erste Solo-LP reichlich schlaft aus; trotz des illustren Musiker-Haufens, bestehend u.a. aus alten Ducks Deluxe- und Tyla Gang-Mitgliedern, der halen Mannschaft von Parkers Rumour, Nick Löwe plus Gemahlin Carlene Carter und einigen mehr. (Das Cover verrät von alldem übrigens nichts.) Zu überwiegend hausbakkenem und lahmarschigem Rock-Pop markiert Tyla ziemlich erfolglos den Rock’n’Roll-Outlaw. Dies verdankt er a) der ziemlich glatten Produktion und b) den total ausgelaugten Riffs, die vor Einfallslosigkeit nur so sprühen. Zu Seans Singerei kann man sagen, daß er zwar noch nie ein besonderer Stimmkünstler war, aber hier auf JUST POPPED OUT knödelt er doch etwas zu arg mit seiner Reibeisenstimme.

Ich muß gerecht sein, einige Stücke wie „Breakfast In Marin“ oder „Lonelyhearts“ gefallen mir ganz gut, „Credit Card Bash“ (live) rockt (fast) wie zu alten Zeiten, John Earle schließlich bläst ein feines Saxophon, Alles weitere aber ist negativ und reicht von den oben genannten Punkten über ein ödes Country-Feeling in „Undercover Lover“ (mit C. Carter) bis zu einer Rhythmusmaschine (!) in „Falling In Love Again“. So viele Leute auch von Sean Tylas Solo-LP begeistert sein mögen, ich finde sich nicht besonders. Unwichtig, sozusagen.