SebastienTellier – Sexuality

Wovon träumen die Franzosen? Fragt SébastienTellier. Ein 33-jähriger Pariser, der am liebsten weiße Anzüge zu langen schwarzen Haaren und Rauschebart trägt, sowie von schnellen Autos, großen Booten und heißen Mädels singt. Weshalb der Busenfreund von Daft Punk Guy-Manuel de Homem-Christo (der dieses Werk produziert und finanziert) sein drittes Album wie ein Porno-Hörspiel inszeniert. Mit Songtiteln wie „Sexual Sportswear“, „Elle“ und „Fingers Of Steel“, die von deutschen Autobahnen, Yachten so groß wie Italien, trockenen Martinis und Frauen in Jogginganzügen, Bikinis, Minirock und Strapsen oder einfach nur im Eva-Kostüm handeln. Wobei Tellier in die Rolle des omnipotenten Beglückers schlüpft, der multiple Orgasmen auslöst und sich für den größten französischen Playboy seit Serge Gainsbourg hält – nur, dass er nicht dessen Sprachwitz und musikalische Klasse besitzt, sexuality klingt eher wie Jean Michel Jarre mit Testosteron-Stau: spaciger 80er-Synthie-Pop, mit samtigseidigen Harmonien,Säuselgesang, minimalistischen Texten und mit stöhnenden Frauen garniert. Wobei Tellier die Kühnheit besitzt, eine blutarme Beach-Boys-Adaption als Eurovisions-Beitrag einzureichen (landete drei Plätze vor den No Angels). Im schwülstigen Finale „L’Amour Et La Violence“ tischt er dann noch ein Piano-Epos a la Richard Clayderman auf. VÖ:28.7.

>» www.sebastientellier.com

>» STORYS. 19.CD IM ME S.26