Secret Love 2

Entspannte Dance-Rhythmen für Designerlounges und After-Hour-Partys. die auch zu Hause als Soundtapete funktionieren, galten lange als geeignetes Mittel zur Förderung ausgeruhter Stimmung – bis man damit im Morast verwässerter Audioseife versank. Wie man 2005 eine zeitgemäße Ambientatmosphäre hinbekommt, ohne sich dabei in Stereotypen wie TripHop, Neo-Dub oder Kuschelpop zu verlaufen, zeigen Jazzanova und Resoul. Fast jeder der 13 Tracks enthält Gesang und akustische Arrangements. Die Grooves drängen sich nicht auf, sondern sind gefühlvoll eingewoben. Folglich hat das Ganze mehr mit Pop als mit DJ-Tools zu tun. Chungkings „Making Music“ ertönt hier zwar in einer Bearbeitung der Breakbeat-Produzenten 4 Hero, doch am Ende tendiert es mehr zum eleganten Stil von Zero 7. „Slow“ von Freeform Five schließt sich nahtlos an. Im weiteren Verlauf sorgen Bossa-Nova-Elemente und psychedelische Entrücktheit für Abwechslung. Mit „Home “ stellt sich ein neuer Singer/Songwriter namens Thief vor, der traditionellen Folk bevorzugt. Damit nach hinten hin die Spannung nicht nachläßt, folgen Hits wie „Del Fuego“ von Fat Freddys Drop und Daft Punks „Make Love“. Da ist man tatsächlich geneigt, die Vorbehalte gegenüber Downtempo- Samplern zu relativieren. Secret Love 2 ist mehr als nur beliebige Beschallung, der Sampler strahlt Sinnlichkeit aus und geht in die Tiefe.

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