Seven Mary Three – RockCrown
Servus und Grüß Gott: Man kann jeden Song auf ROCKCROWN schon mal persönlich nach dem ersten Hören die Hand schütteln, weil es sich dabei um lauter alte Bekannte handelt.Tatsächlich besteht das Album aus den Hauptbestandteilen R.E.M. (mehrere Kilo-REM sogar), diversen Dutzenden Grant Lee Buffalos und etlichen Ellen an Blind Melons und Afghan Whigs. Die Kunst von Seven Mary Three besteht in erster Linie darin, den dergestalt elaborierten Sound lustig als geistiges Eigentum zu präsentieren und ein recht gefälliges Album mit lauter gestempelten Postwertzeichen vorzulegen. Zügig hecheln und schnüffeln Jason Ross und die Seinen durchs Gebüsch jagen altbekannte Emotionen auf, umturnen sie werbend mit muskulösen Leidenschafts-Klimmzügen, blasen sie dick und fett auf wie gefühlsechtes Gummizeugs, bewegen sich in diesem Tun immer hart am Rande zum Pathos – werden schwülstig, schwächlich. Ja, es sind gute Songs auf ROCKCROWN, präzise plätschert die Kunst der Dynamik, angenehm samtig sind die Arrangements – und trotzdem wirkt alles eigenartig gekünstelt, unecht und überschminkt. Theaterdonner, der große Emotionen vortäuscht, wo doch nur gut gemachtes Handwerk dahintersteht, als ob eine klitzekleine Provinzbühne Shakespeare spielte.
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