Shadow und der Fluch des Khan

Vor wenigen Wochen erst flatterte die leicht flügellahme „Krähe“ durch die Kinos. Und nun schickt sich erneut eine Comic-Adaption an, uns die dunklen Seiten des Superhetden-Daseins nahezubringen. Der schemenhafte Verbrechensbekämpfer „The Shadow“ – der sich zuletzt in den 30er Jahren gewisser Popularität erfreut haben soll – erreicht das Format eines Batman freilich nie. Obwohl vom bedrohlichen Soundtrack über prächtige Art-Deco-Bauten bis hin zum Spannungsaufbau wirklich alles an das Konzept der beiden Batman-Streifen erinnern soll. Ganz ohne Eigenleistung kann aber auch das sicherste Erfolgsrezept nicht aufgehen. Der Zuschauer gibt sich ja noch bereitwillig der phantasievollen Prämisse hin, daß ein pomadiger Alec Baldwin in der Titelrolle von tibetanischen Mystik-Männern übernatürliche Kräfte verliehen bekommt. Und auch mit der Konsequenz, daß der Held fortan mittels mentaler Fähigkeiten Schattenwelten betreten kann, läßt es sich leben. Doch als sich sein Erzfeind (schlitzäugig: John Lone) als entfernter Verwandter Dschingis Khans entpuppt, der mit dem Prototyp einer Nuklearbombe droht, muß sich selbst der wohlwollendste Betrachter fragen, ob die Macher dieses Streifens – getreu dem Titel – nicht etwa einen leichten Schatten haben.