Shaggy – Boombastic
Mit einer brillanten Neufassung des Prince Buster-Klassikers ‚Oh, Carolina‘ war Shaggy, neben Chaka Demus S Pliers, Shabba Ranks und Apache Indian die Überraschung im Raggamuffin-Boom vom Sommer ’93. Das auf den Fuß folgende Debütalbum des in Jamaika aufgewachsenen Amerikaners, konnte als solider Durchschnitt mit steigender Tendenz abgehakt werden. Der Nachfolger BOOMBASTIC erscheint nun weltweit bei einem Major und birgt das allbekannte Problem: Mit dem einen Auge schielt man auf die Roots, mit dem anderen auf die Charts. Überzeugen kann der mittlerweile 27jährige Golfkriegs-Veteran, der bürgerlich eigentlich Orville Richard Burell heißt, nur mit dem orientalisch angehauchten ‚Forgive Me Father‘ und dem sixties-authentischen, leicht bluesgefärbten ‚The Train Is Coming‘. Ausgerechnet die vom jamaikanischen Gast-Produzenten Tony Kelly betreuten Songs (‚Something Different‘. ‚How Much More‘) machen aalglatt Konzessionen an den amerikanischen Markt. Der schon für die aktuelle Levis-Werbung rekrutierte Mungo-jerry-Oldie ‚In The Summertime‘ und Harry Belafontes ‚Day Oh‘ hopsen schließlich in Shaggys Versionen in derselben Reihe wie Inner Circles unsäglicher Ohrwurm ‚Sweal (Ah La La La Long)‘. Bombastisch? Aber nur weil Bass und Drums so schön knallen!
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