She-MaleTrouble – Off The Hook
Genauso hat man sich das vorgestellt. „Down The Drain“, das erste Stück auf dem neuen She-Male-Trouble-Album,
klingt so, wie ein Song einer heutigen Punkrockband mit einer Frau am Mikro einfach klingen muss – und zwar nach Dover, nach The Distillers und ein bisschen nach AC/DC. Ein Hi-Hat zählt den Song ein und über schnelle Riffs und wummernde Bassläufe grölt/croont/singt Carol La Rock mit Reibeisenstimme davon, dass „everything down the drain“ ist, während im Hintergrund das Schlagzeug kracht. Für einen Eröffnungsschlag ist vorhersehbarer Lauter-drehen-Augen-zu-und-los-Punkrock wie der hier eine tolle Sache, aber gleichzeitig denkt man sich: Auf ganzer Länge konnte das schwierig werden. Zum Glück sind She-Male Trouble (der Name entstand vor sechs Jahren, weil die Band damals aus den Trümmern einer reinen Frauenband mit dem Namen Female Trouble hervorging) nicht auf den Kopf gefallen, und deswegen kriegen sie nach den nächsten drei ähnlichen Songs überraschenderweise doch noch die Kurve. Mit interessanten, künstlerischen und für Punk fast schon gewagten Arrangements bewahren sie off the hook davor, ein 08/15-Album zu sein.
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