Shelby Lynne – Love, Shelby :: Rockpop

Auch eine Art, dem Nashville-Musikantenstadl eine Nase zu drehen: Shelby Lynne ließ sich durch den Misserfolg als Country-Chick nicht entmutigen und wechselte 1998 mit fliegenden blonden Haaren ins Rock-Lager. Zwei Jahre später erschien dann I AM SHELBY LYNNE und avancierte zum Grammy-Album. Eingedenk der Devise, dass man das Girl aus dem Land holen kann, das Land aber nicht aus dem Girl, weht auch durch den Nachfolger LOVE, SHELBY immer ein Hauch von Alabama. Egal, ob die Lady trocken abrockt („Jesus On A Greyhound“),jazzig balladiert („Tarpaulin Napoleon“) oder ihren Sound ein wenig „einschwärzt“ („Ain’t It The Truth“). Das klingt dann ziemlich cool. Leider gehen aber auf LOVE, SHELBY die Höhepunkte schnell aus. Shelbys Country-Kanten werden abgeschliffen und überzuckert, ihre Rock-Ansätze bleiben stromlinienförmig und identitätslos, ihre Balladen klingen mehr nach Kalkulation denn nach Emotion. Zwar sorgt das vielseitige Songwriting für Abwechslung, doch eine eigene Identität lässt Shelby Lynne auf diesem Album kaum erkennen. Und die Volksfest-Coverversion von John Lennons „Mother“ hätte sie sich auch sparen können.

www.shelbylynne.com