Shiny Gnomes – Colliding
Das vierte Album des Nürnberger Quartetts Shiny Gnomes präsentiert ein gut gemeintes, aber unsensibel zusammengestückeltes Stil-Patchwork ohne melodische Finesse. Die nostalgische Verflechtung von Tradition und Moderne bleibt hier im Ansatz stecken. Instrumentale Farbenpracht entpuppt sich als bunter Wirrwarr – hier das zittrige Gejammer der Sitar, dort das martialische Feedback-Gebrüll der Gitarre, hier die Monotonie der Tablas, dort das Perlen einer Harfe. Es fehlt einfach an guten Songs, die wie ein Prisma die stilistische Vielfalt bündeln könnten. Es fehlen die Mittel, um amerikanischen Garagenlärm, englische Psychedelia und indisch tönenden Raga-Pop zum eigenen Stil zu verdichten. Die teils in London, teils in Deutschland aufgenommene LP hat dennoch einige schöne Momente: so im langsamen Titel „Euphoria Machine“ mit seinen Dialogen zwischen Table und Sitar, im liedhaft einfachen „Wind Of Your Smile“ oder im kruden Zwölftakter „Half Blues Half Artefact“.
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