Shirley Horn – I Remember Miles
Miles Davis war nicht nur Fan der seit dreieinhalb Jahrzehnten aktiven Jazz-Diva; er war auch ein Freund und Mentor, der Shirley Horn 1960 zu sich nach Hause in New York einlud. Besonders ihre Balladen hatten es ihm angetan: Was lag also näher, als ein bis zum Rand mit samtweichem Kuschel-Jazz gefülltes Album dem Jazz-Trompeter zu widmen? Shirley Horn wählte dafür Songs wie „My Funny Valentine“ oder „Basin Street Blues“ aus -Evergreens also, die auch Miles Davis in den 60er Jahre in sein Repertoire aufgenommen hatte. Dazu gesellen sich geschmeidige Gershwin-Interpretationen à la „Summertime“. Shirley Horns Erinnerungen kommen also mit einem melancholischen Duktus daher und swingen sehr, sehr gemütlich. Bei der Inszenierung dieser Schmuseeinheiten half ihr eine großartige Band: Toots Thielemanns bläst die Harmonika, während der ehemalige Davis-Sideman Al Foster mit Ron Carter ein traumhaft sicheres Rhythmusgespann abgibt. Und manchmal schafft es Trompeter Roy Hargrove sogar, seinem berühmten Kollegen nahe zu kommen. I REMEMBER MILES spiegelt so auf äußerst charmante Weise das innige Verhältnis zwischen Shirley und Miles wieder.
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