Shout Out Louds – Howl Howl Gaff Gaff

In einschlägigen Fachkreisen für skandinavischen Pop sind die Shout Out Louds längst eine feste Größe – schließlich ist ihr Debüt Howl Howl Gaff Gaff in Schweden schon vor zwei Jahren erschienen. Dank chronisch verwurstelter Veröffentlichungsstrategien kommen wir jetzt erstens verspätet zu einem zweitens anderen Album als die verwöhnten nördlichen Glückskinder – was dieses eine Mal nicht nur Nachteile hat. Für den internationalen Release wurde die Platte geupdated und mit Stücken anderer EPs und Singles versehen. Und wenn man ein Auge zudrückt, was die stiefmütterliche Behandlung angeht, kann man mit dem vorliegenden Prachtwerk nur glücklich sein. Shout Out Louds haben eine Schwäche für schwärmerische Gesten, die Gedankenschwere ihrer Melancholie tritt mit so aufreizender, sonnendurchfluteter Leichtigkeit auf, daß man dem stürmischen „Hurry up, let’s go, don’t wanna miss a thing“ nur zu gerne folgt. Adam Olenius sehnender Gesang würde einem jedes Mal das Herz zerreißen, wenn die Gitarren-Moog-Tamburin-Wucht seiner Shout Out Louds nicht so ungemein fordernd, euphorisierend und beglückend strahlen würde. „Please Please Please“, diese aus dem Ärmel geschüttelte Oden eine verlorene Liebe, nimmt den direkten Weg zum Britpop-Evergreen, an anderen Stellen fühlt man sich an die Strokes erinnert, an die Kings Of Leon – oder an Belle & Sebastian, wenn üppig Glöckchen bimmeln, Hände klatschen und Flöten flöten. Die Shout Out Louds klingen, wie sie heißen – und auch der auf den ersten Blick so bescheuerte Albumtitel paßt: Das Wappentier der Band sind zwei Wölfe, die sehnsüchtig gen Mond heulen. Und mit „Gaff Gaff“ ahmt man im Russischen nach, wie ein Hund bellt.

www.shoutoutlouds.com