Sierra Maestra – Tibiri Tabara
Seit 21 Jahren schon existieren Sierra Maestra, die in ihrer Heimat als Helden gefeiert werden. Talenten wie dieser neunköpfigen Combo ist es zu verdanken, daß die kubanische Son-Tanzmusik in letzter Zeit ins öffentliche Interesse gerückt ist. So machte sich etwa der Arrangeur undTres-Spieler Juan de Marcos Gonzales erst jüngst einen Namen, als er mit Ry Cooder im Buena Vista Social Club zusammenarbeitete. Mit feuriger Perkussion, geschmeidigem Guitara-Gezupfe und saftigen Trompeten-Stößen demonstriert das Orchester, warum afro-kubanischer Jazz einfach unwiderstehlich in die Beine fährt: Wer kann schon mitreißenden Rhythmen, präzis inszenierten Arrangements und einem mustergültigen Kollektivgeist widerstehen,an dem sich viele europäische Jazz-Ensembles eine dicke Scheibe abschneiden könnten? Gleichwohl muß sich Sierra Maestra gegen die derzeitige Afro-Cuban-Schwemme durchsetzen und vor allem individuelles Profil beweisen. Und dies gelingt ihr trotz aller Latino-Hitzigkeit nur bedingt,da eigene Akzente im Son-Sound über weite Strecken fehlen. Konkurrenz belebt das Geschäft, aber es schraubt auch die Ansprüche der Zuhörer nach oben.
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