Silicon

Personal Computer

Domino/GoodToGo VÖ: 28.08.2015

Eine erfrischende Brise elektronisch grundierter Popmusik.

Kody Nielson mag dem einen oder anderen als Mitglied der Punkband The Ming Chicks in guter Erinnerung sein und auch seine Arbeit mit dem Unknown Mortal Orchestra seines Bruders Ruban hat in den vergangenen Jahren ihre Spuren hinterlassen.

Doch erst mit seinem neuen Projekt Silicon startet der Multiinstrumentalist und Produzent aus Neuseeland nun richtig durch. Dabei bietet er auf den zehn Songs von Personal Computer eigentlich wenig Neues an. Aber zum einen versteht es der Musiker, eingängige Hooklines am laufenden Band zu schreiben, und zum anderen überrascht er in Tracks wie „Cellphone“ oder dem Funk-Groove „Burning Sugar“ mit einer kaum zu bändigenden Ideen­vielfalt. Und das hebt diese Platte dann doch aus dem Mittelfeld ähnlicher Veröffentlichungen zwischen Pop und Elektronik heraus.

Schon der Opener, der Titelsong „Personal Computer“, lässt erkennen, dass Kody Nielson ein Gespür für federleichte Melodien besitzt. Trotzdem gleiten seine Stücke nie ins allzu Süßliche ab. Davor schützt seine Songs nicht zuletzt sein wunderbar exaltierter Gesangsstil, mit dem er bei Tracks wie „Submarine“ und „I Can See Paradise“ jeden Anflug von Langeweile vertreibt. Denn auch wenn seine Kompositionen sich stilistisch weitgehend in traditionellen Bahnen bewegen, gepaart mit seinen unberechenbaren, gerne auch mal mit einem Vocoder verfremdeten Gesangsbeiträgen, kommt am Ende immer etwas Spannendes heraus.

In einem weitgehend abgegrasten Gebiet wie dem Elektro-Pop 2015 ein über weite Strecken so inspirierendes Album vorzulegen, ist schon eine beachtliche Leistung, auch wenn leider bereits nach gut 29 Minuten Spielzeit das Vergnügen ein Ende hat.