Silver Jews – Tanglewood Numbers

Selbst unerschütterliche Silver-Jews-Anhänger sind zuletzt in Grübeln gekommen: Von einer Band, die nie eine Tour absolviert hat und sich den Launen ihres einzigen echten und dauerhaften Mitglieds zu fügen hat, von einer solchen Band vier Jahre nichts zu hören, ist bedenklich. Konnte es sein, daß David Berman sich der Vertiefung seiner Schriftsteller-Karriere widmete oder in Nashville die Geschichte der Country-Musik zu studieren begonnen hatte? Das neue Silver-Jews-Album stellt mehr Fragen, als daß es irgendeine Antwort böte, eine Frage lautet schlicht „How Can I Love You [If You Won’t Lie Down?]“ Nach dem tiefschürfenden, countryfizierten Bright Flight 2001 hat Berman sich auf Tanglewood Numbers hörbar locker gemacht, die Songs könnten allesamt first takes sein, sie sind nicht bis ins Detail komponiert, sie mußten raus jetzt. Am besten gelingen Berman diesmal die Großgruppenaufnahmen, in denen die Präsenz der versammelten Mannschaft zu spüren ist. so eine Art Rod-Stewart-And-The-Faces-Booze-Rockloder-Folk) für die Vereinigten Staaten von America („Punks In the Beerlight“, „Animal Shapes“). Keine große Platte, aber eine schöne Ergänzung für Freunde folgender Künstler und Mittäter; Stephen Malkmus, Mike Fellows, Bob Nastanovich, Bobby Bare Jr.. Will Oldham, Tony Crow (Lambchop). VÖ: 17.10.

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