Simian – Chemistry Is What We Are :: Pop
Die Gene sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Das Cover des Debüt-Albums von Simian zeigt ein ziemlich interessantes Tier: Es besitzt den Körper eines Hundes (ein Collie vielleicht) und den Kopf eines Schafes und guckt ganz brav aus der Wolle. Seit Wissenschaftler Mäuse mit Elefantenohren züchten und Otto Normalverbraucher sich über seine Stammzellen Gedanken zu machen beginnt, sind Mutation und Verfremdung in den Privathaushalt eingezogen. In den Songs der Band aus Manchester hausen die freundlichen Dämonen der Manipulation schon etwas länger. Die letztjährige Mini-LP Watch It Glow war ein alchemistisches Kabinettstückchen für Anhänger des gehobenen Pop-Eklektizismus und dürfte Freunde der Beta Band begeistert haben. Chemistry Is What We Are macht da weiter, wo der Vorgänger aufhörte. Simian tauchen einfache Küchenliedchen in psychedelische Tinkturen und sind selbst wahrscheinlich am meisten überrascht, was dabei herauskommt. Nichts ist in diesen Songs so wie es einmal war, aber man braucht auch nur etwas Fantasie, um die vielen Bezugsquellen und Verweise zu erkennen. Da schimmern Sixties-Pop à la Love, die wilde Welt von Tyrannosaurus Rex und elektronische Partikelchen aus der Jetzt-Zeit durch die fragilen Songgerüste hindurch. Wie sich das alles so zusammenfügt, im unerschrockenen, immer wieder schwelgerischen Mix, das hat was. Die Chemie stimmt. www.wearesimian.com
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