Simon & Garfunkel: History

Bis zu ihrer Trennung 1970 zählten Simon & Garfunkel zu den erfolgreichsten Interpreten der Swinging Sixties. Kennen gelernt hatten sich Paul Frederick Simon (geb. am 13. Oktober 1941) und Art(hur) Garfunkel (geb. am 5. November 1941) in früher Jugend in Queens. Intensiven Aufenthalten im Übungskeller von Carfunkels Elternhaus folgten Mitte der fünfziger Jahre erste Auftritte bei Familienfeiern und Highschoolfesten. Der große Traum der beiden, die auch gemeinsam die Schulbank drückten, schien sich 1957 zu erfüllen: Unter dem Namen Tom & Jerry feierten sie einen ansehnlichen Erfolg mit dem unverhohlen die Everly Brothers zitierenden Titel „Hey, Schoolgirl“. Die Single verkaufte sich 150.000 Mal und stieg auf Platz 49 der Charts. Weitere, im gleichen Stil auf den Markt gebrachte 45er lagen allerdings wie Blei in den Regalen. Der Frust führte zur Auflösung, noch bevor das neue Jahrzehnt angebrochen war. Die künstlerischen Wege der beiden kreuzten sich erst wieder Anfang der sechziger Jahre, als im New Yorker Studenten- und Künstlerviertel Greenwich Village ein gänzlich neuer Zeitgeist herrschte. Rock’n’Roll und Highschool-Balladen wichen revolutionärem Protest-Folk. Die von Legenden wie Woody Guthrie und Pete Seeger beeinflussten Bob Dylan, Phil Ochs und Joan Baez dominierten die hippen Folkclubs in Lower Manhattan. Unter dem Einfluss dieser „jungen Wilden“ wandelte sich Simons bis dahin gefälliger Kompositionsstil dramatisch. Wenig später nahm Dylan-Producer Tom Wilson das nun als Simon & Garfunkel wieder vereinte Duo unter Vertrag. Was folgte, war ein kometenhafter Aufstieg mit eingängigem Folk, der inhaltlich die Lebensanschauung der protestierenden Campus-Jugend trefflich widerspiegelte. Die künstlerisch so makellose Einheit und Integrität des Duos kam schließlich 1970 durch einen latent emotionalen Konflikt zu Fall. Paul Simon, der den Löwenanteil der Kompositionen beigesteuert hatte, stieg aus und startete eine bis heute andauernde erfolgreiche Solokarriere. Art Garfunkel konnte sich als Interpret romantischen Songguts („Bright Eyes“) und als Schauspieler etablieren. Nur noch sporadisch traf sich das einstige Erfolgsgespann für TV-Auftritte, Benefizkonzerte sowie zwei weitere Singlebestseller (1975 mit „My LittleTown“, 1978 mit dem Remake von Sam Cookes „What A Wonderful World“).