Simple Minds – Sparkle In The Rain

Der harmonische und romantische Traum von NEW GOLD DREAM (81-82-83-84). dem Pop-Märchen der Simple Minds, ist ausgeträumt. Die Band aus Glasgow mit dem Anspruch, kosmopolitische Musik zu machen, hatte den Traum so eng umschlungen, daß ein harter Bruch kommen mußte, um sich von dieser Last zu befreien. Das geschah, indem man Europa-Klänge verabschiedete (NEW GOLD DREAM ist in der Musik beeinflußt von deutschen Bands wie Cluster, Neu, Kraftwerk) und sich auf die Heimat besann.

Und in der Tat klingt das neue Werk angelsächsischer, vielleicht auch schottischer. Hier steht weniger der Gesang, die Person des Jim Kerr im Vordergrund – SPARKLE IN THE RAIN ist ein hartes Album, das die ganze Band spielen läßt. Produziert wurde das Ganze von Steve Lillywhite, der für den glasklaren Gitarren-Pop-Sound von U2, Big Country und den Psychedelic Fürs verantwortlich ist. Hard-rockig/melodiös und transparent läßt Lillywhite die Simple Minds klingen.

SPARKLE IN THE RAIN möchte Jim Kerr verstanden wissen als Hinweis, daß es am Ende eines langen Tunnels ein Licht gibt. Man muß nur den Willen haben, optimistisch zu sein. Musikalisch kann das Album nicht so überzeugen, bringt eigentlich von jeder Simple-Minds-LP etwas, ist voll von Leidenschaft und tönt mehr in Richtung U2/Big Country (vielleicht wäre Alex Sadkin doch der bessere Produzent gewesen, wenn er die Finger von Classix Nouveaux gelassen hätte).