Simply Red – Life
Nichts ist so zuverlässig wie ein neues Simply Red-Album: Chemisch reine Synthesizer wabern zu modern-gemeinten Rhythmen aus dem Computer, während ein greinender Mick Hucknall über die Liebe schwadroniert. Dieses hochartifizielle Allerlei als Schmuse-Soul zu bezeichnen, wäre ungerecht. Denn „Soul“, so steht’s zumindest in Langensscheidts Universalwörterbuch Englisch-Deutsch, heißt Seele. Und mit Seele hat die Musik von Simply Red so viel zu tun, wie die gute, alte Alice Schwarzer mit der Liberalisierung des Pornographie-Paragraphen. LIFE verspricht zehn Stücke lang gepflegte Langeweile für alle, die ihren roten italienischen Zweisitzer, ihr Mobiltelefon und ihre Ray-Ban-Sonnenbrille als die größten Errungenschaften der westlichen Zivilisation feiern.
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