Sindicato Argentino del HipHop – Un Paso A La Eternidad

Auch wenn die Jungs optisch mit Fubu-Shirts und Cornrow-Zöpfchen grimmigen Ghetto-Schrecken verbreiten wollen – die vier argentinischen MCs und ihr DJ suchen den Erfolg seit zwei Jahren mit familienfreundlichem HipHop mit plakativem Latin-Flavor. Vor zehn Jahren hatten zwölf Jugendliche bereits das Sindicato gegründet, doch landeten sie erst im Jahr 2000 – zum Quintett geschrumpft – mit der poppigen Neuauflage des Klassikers „Mil Horas“ einen Deal mit Universal Records. Im gleichen Jahr erschien das Major-Debüt Un Paso A La Eternidad, das nun, nachdem das Sindicato einen Latin Grammy gewonnen hat, auch international vermarket wird. Auch wenn das Gerappe auf Spanisch nach Urlaub klingt – musikalisch bedienen sich die Argentinier einer Sprache, die das in New York übliche Vokabular lediglich um ein paar Salsa- und Merengue-Klischees erweitert. Die Verarbeitung der lebendigsten und interessantesten argentinischen Musikform – des Tango – sucht man zumeist vergeblich. Schlimm ist das alles nicht und bisweilen auch ganz nett. Alles in allem ist Un Paso A La Eternidad für europäische Hörer aber in etwa so relevant wie das fünfte Jovanotti-Album für Peru.