Sinead O’Connor – Sean-Nos Nua

-Als Botschafterin einer nicht immer einfach zu verdauenden Innerlichkeit hatte die irische Sängerin seit ihrem Debüt THE LION AND THE COBRA (1988) in ihrer Karriere viele Ups und Downs zu verkraften. Auf ihrem neuen Album besinnt sich Sinead O’Connor auf ihre musikalischen Roots und präsentiert eine erstaunlich traditionelle Sammlung besinnlicher Folk-Songs, die bereits durch ihre gefühlvolle Instrumentierung jeden Zweifel an der Ernsthaftigkeit des Unternehmens im Keim ersticken. Unterstützt von irischen Musikern wie Steve Wickham (Waterboys] an der Geige, Donal Lunny an der Gitarre sowie Rob O’Gheibheannaigh an Flöte und Banjo gelingt Sinead O‘ Connor im Vergleich zu ihren letzten Alben eine beachtliche Steigerung. So ernsthaft und in sich gekehrt hat man die Sängerin schon lange nicht mehr erlebt. Erstaunlich auch die Wahl ihrer Produzenten, neben Alan Branch und Donal Lunny hat auch Dub-Reggae-Mastermind Adrian Sherwood (On-U Sound) zum Gelingen dieses Albums beigetragen. Sinead O’Connor hat weitgehend darauf verzichtet, neues Material zu schreiben. Stattdessen versucht sie auf dieser Platte einen neuen Ansatz zur Diskussion zu stellen, wie irische Musik heute klingen sollte. Behutsam hat sie die alten Originale wie „Paddy’s Lament“ oder „Oro Se Do Bheatha Bhaile“ entstaubt und zum Teil dezent mit modernen Rhythmen und Grooves angereichert. Das Ergebnis überzeugt nicht immer, ist aber um einiges spannender als die vielen im Sumpf der Tradition verharrenden Reanimationsversuche einiger Kollegen.

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