Siobhan Donaghy

Revolution In Me London/WEA Pop: Auf diesem Album werden Versprechen eingelöst, die die Sugababes mit ihren Singles immer nur gaben.

Siobhan singt in zarter Mädcheninbrunst soulig, versucht sich ein, zwei Mal gar nicht uncharmant am gemäßigt Divenhaften. Das einst auf einer Japan-Promo-Tour abhanden gekommene Sugababe schafft Ausdruck weit über die Popmäusigkeiten anderer hinaus. Das Bemühen klingt durch jede Note hindurch: Als Sängerin und nicht als wackelnder Hintern mochte Siobhan bei „Top Of The Pops “ wahrgenommen werden. Darin war allerdings auch schon ihre frühere Castingclique ein paar bewusst nicht choreographierte Schritte weiter als die aller Seele entwrungene Konkurrenz. Worin liegt also der Mehrwert eines Siobhan-Donaghy-Soloalbums? Nun, Revolution in me bumst und brummt weitaus martialischer, als ein Sugababes-Produzent das seiner Zielgruppe jemals zumuten würde. Nenn es“.Die Schöne und der Beat“, „Siobhan in TripHop-Land“ oder „Massive Attacke auf die Zerbrechlichkeit“. Miss Donaghy besteht fast jedes dieser Abenteuer, weil der ganze Aufbausch nicht geschieht, um halbgaren Hooklines den Rücken zu stärken. Vielmehr darf die nunmehr Volljährige gleich eine ganze Hand voller kräftiger, gerade gewachsener Songs singen, ohne auch nur einen von der Chartspolizei verordneten R’n 1 B-Jodler aus der schmalen Lunge pressen zu müssen. Die britische Hymnenschule zwischen gitarrig bis sphärisch triphoppend begegnet hier Soul und Blues in jener Bauart, die seit jeher in enger Verbindung mit dem Pop stand. Die schönsten Momente sind dabei die, in denen das Ramentern der Bastelbuben im Hintergrund sich an engere Grenzen hält.

www.siobhandonaghy.de