Six Organs Of Admittance – Luminous Night

Psych-Folk, die mittelgroße Version. Der experimentelle Akustiker Ben Chasny wandelt mit seinem Kammermusikverein auf schmalen Pfaden zwischen Pink Floyd und Ennio Morricone. Die Sache mit den Sunn-O)))-Produzenten war eine wirklich gute Idee. Wir wissen zwar nicht, was Ben Chasny, Randall Dünn und Eyvind Kang zusammengeführt hat, aber die Arbeit des Gitarristen und experimentellen Akustikers mit den beiden heavy dudes hat deutliche Spuren auf dem neuen Album von Six Organs Of Admittance hinterlassen. Eyvind Kangs Viola leuchtet wie eine Laterne über weite Strecken von LUMINOUS NIGHT, und Randall Dunns Keyboard erzeugt das raumtiefe Schwirren, das diese Tracks gebrauchen können. Dieses Album klingt insgesamt wesentlich voller als die beiden Six-Organs-Vorgänger. Es ist ein Kammermusik-Ensemble der besonderen Art (unter anderem mit Flöte, Tabla und Percussion), das Ben Chasny hier auf Schritt und Tritt folgt, die Beiträge sind als größere Leinwandwerke angelegt, in denen weite Wege zurückgelegt werden — vom Psych-Folk bis hin zum Prog-Rock, von der Ennio-Morricone-Klanglandschaft bis hin zum ambienten Drone-Finale im letzten Track des Albums („Enemies Betöre The Light“). Selten hat Ben Chasny sich so weit ins Hymnische vorgewagt wie mit „Anesthesia“, nur die sich quer durch den Songs ziehenden Symhesizerschliercn verraten, dass hier nicht Pink Floyd (circa frühe 1970er Jahre) am Werk gewesen sind.