Sizzla – Jan Knows Best
Consciousness & Culture statt Slackness & Riot. Nachdem Sizzla zuletzt das Ghetto zur Revolution gegen Babylon aufgerufen hatte, verlegt er sich im Titel seines neuen Albums auf spirituelle Werte. Seit 1995 profiliert sich der in Kingston geborene Miguel Collins als Rastafari-Prediger und Frauenversteher mit grandioser Gesangstechnik. Wie Capleton und Anthony B. wird Sizzlas fundamentale Haltung von den Bobo Ashanti inspiriert, einer Rasta-Gemeinde, die meist mit Turban unterwegs ist. Wer sich konsequent auf Jah beruft, muss dies offenbar in eine bewährte Form verpacken. So hat uns Sizzla kaum Neues mitzuteilen. Die Messages sind bekannt, und die Beats aus der Xterminator-Soundschmiede mit Sly Dunbar an den Drums hat man auch schon mal gehört. Als Inspiration für großartige Musik taugt Religion manchmal nur bedingt. Dennoch finden sich auf jah kmows best einige herausragende Stücke – darunter als einzige Coverversion der „Subterranean Homesick Blues“. Du brauchst keinen Kachelmann, um zu wissen, woher der Wind weht: Der Klassiker aus Dylans atheistischer Schaffensphase paart beißende Kritik mit Witz und poetischem Einfallsreichtum. Der Rekurs auf Bob (Dylan) statt Bob Marley zeigt ungeahnte Möglichkeiten auf, die im weiteren Verlauf des Albums dann leider doch unausgeschöpft bleiben.
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