Ski Oakenfull – Life Changes :: Pop-Acid-Jazz
Sessionmusiker sind ein mittleres Gräuel. Sie sind so musikalisch, dass sie im Nu alle von ihnen geforj derten Noten spielen können. Zugleich wirken sie aber charismatisch wie ein Bauklotz und eignen sich daher nur in seltenen Fällen fürs Rampenlicht. Das dachten wohl auch die vielen britischen Plattenfirmen, als sie ein Album des Ex-Galliano-Keyboarders (späte Phase) Ski Oakenfull auf den Tisch bekamen sie lehnten dankend ab. Nun haben ausgerechnet die französischen Freunde zugegriffen. Das ist gar nicht so abstrus, wie es zuerst den Anschein hat, denn allein schon in dem Track „Soul Vibration“ schwirren allerlei Filter- und Vocoder-House-Referenzen herum, die man in Paris und Umgebungja so lieb hat. Verständlich ist das Signing zudem, weil Life Changes eben doch nicht befürchtetes Studiogedaddel enthält. Stilistisch bewegt sich Oakenfull zwischen House, Ambient Dub und Soul-Emphase. Dabei macht er keine Anstalten, aufdringlich irgendein neues musikalisches Ding anzupreisen. Die Platte fasziniert wegen ihrer beruhigenden Wirkung und ihrer spirituellen Ausstrahlung, die besonders bei „Undercover“ und der beschwörenden Ansage „Undercover, try to hide, rediscover your inside“ fühlbar wird. Es ist Musik, zu der man am besten die Seele baumeln lässt. Verdammt viel Gebrauchswert für die Arbeit eines Sessionmusikers, oder?
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