Slapp Happy – CaVa

Alte Liebe rostet nicht: Vor 20 Jahren veröffentlichte Richard Branson auf seinem Label Virgin bereits zwei Alben dieses eigenwilligen Trios. Auf Bransons jüngstem Label-Sproß V2 tauchen sie nun wieder auf: Die beiden Multi-Instrumentalisten Anthony Moore und Peter Blegvad basteln zusammen mit Sängerin Dagmar Krause verspielt-schwerelosen Folk-Pop mit starker Gitarren-Prägung. Während damals noch einige Session-Musiker und die Avantgarde-Exzentriker von Henry Cow im Studio aushalfen, arbeiten Slapp Happy nun ausschließlich als Trio. Die Chemie scheint zu stimmen, denn das Ergebnis klingt so frisch und schlüssig wie nie zuvor. In ihren besten Momenten erinnern Slapp Happy an virtuose Pop-Melodiker wie Squeeze oder Crowded House. Dank einer individuellschrägen Note bewahren sie aber stets eine knorrige Eigenständigkeit: Frau Krause flirtet wie einst Nico mit der „richtigen“ Intonation, während ihre beiden Partner zahlreiche melodische Perlen in die kratzbürstig arrangierten Songs streuen. Und die kommen so ausgereift und reich an Ideen daher, daß das Trio wohl auch ein Doppelalbum ohne Substanzverlust aus dem Handgelenk hätte schütteln können. CA VA? Welch schamlose Untertreibung.