Sleeper – The It Girl

Die Briten spinnen nicht, sie sind versponnen. Das weiß der Pop-Fan nicht erst seit den Smiths. Auch Sleeper ist so eine Band, die nicht recht ins gängige Pop-Schema passen will. Launige Songs, die zwischen Moll und Dur wechseln, wie das Wetter auf der Insel, prägen Sleepers zweites Album THE IT GIRL. Spleenig eigen kommen die Texte von Sängerin Louise Weener daher. Der Cut ‚Good Luck Mr. Gorsky‘ lehnt sich an einen mysteriösen Ausspruch Neil Armstrongs nach der Mondlandung an. Louise haucht sich durch die filigranen Songs, und daß das Stücken einen charmanten Touch geben kann, hat ja auch Viva-Göre Heike Makatsch erst bewiesen. Der kraftlose Gesang stellt sich aber bald als Manko heraus: Denn die vielschichtigen Gitarrenriffs und eine Orgel, die an die Beatles gemahnt, können nicht kaschieren, daß Sleeper etwas der Biß fehlt. Da ändert auch der Griff in die Effekt-Kiste nichts. Und so gehen die netten Melodien des Quartetts in den Arrangements unter wie die schottischen Rinder im Insel-Nebel. Das ist schade, denn Sleeper können auch ganz ausgeschlafene Songs stricken. Das zeigen der Opener ‚Lie Detector‘ und der bedächtige Akkustik-Track ‚dick… Off… Gone‘.