Slum Village – Fantastic Vol. 2

Ein überfälliges Debüt. Ursprünglich war es bei A&M angekündigt, doch dann kam der berüchtigte Großmerger von Polygram und Universal quer, der manchen Deal, auch den von Slum Village, hinfällig werden ließ. Und obwohl die Entwicklung im HipHop besonderer Schnellebigkeit unterliegt, ist von dieser Produktion kein Lack abgeblättert. Seit Auflösung von ATribe Called Quest ist eine Lücke freigeworden, in die dieses Trio mit seinem minimal-jazzigen Low-End-Funk-Stil perfekt hineinpasst. Zudem tiefgrabenden Soul eines DÄngelo zu zitieren oder Dauergast Busta Rhymes dabei zu haben, kann nicht schaden. Und dann ist Slum-Drittel Jay Dee natürlich in aller Munde. Als treibende Kraft des Ummah-Produktionsteams hat er zuletzt u.a. das Solodebüt von Tribe-Legende Q-Tip überwacht. Schließlich spricht der entspannte Vibe für diese Crew. Das traute Heim von Slum Village steht in Techno-Town Detroit, wo sich normalerweise keine Musikindustrie hin verirrt. Das schafft Atemraum für Kreativität, die einem nicht sensationalistisch aufdringlich entgegenklatscht. Hier ein komisches Bassgrummeln im Hintergrund, da versteckt quengelnde Rhythmusgitarren schon ist man gefesselt.