Snoop Dogg – Ego Trippin‘

Als die Single „Sensual Seduction“ zum ersten Mal die Runde machte, glaubte man seinen Ohren nicht zu trauen. Kommt der notorisch schläfrig wirkende Kalifornier da doch tatsächlich mit einem House-Groove und einer Vocoderstimme daher. Ein Geniestreich wie „Drop It Like It’s Hot“ ist dieser Track zwar nicht geworden, aber Snoop Dogg, der Schlingel, hat uns damit mal wieder kräftig überrascht. Das Album bestätigt die neue Richtung. Noch nie ist Snoop Dogg dem Rap-Ghetto so entschlossen entwischt wie auf egotrippin‘. „I’d like to dedicate this record here to my main man Johnny Cash, a real American gangster“, erklärt er zu Beginn von „My Medicine“, ehe sich der Song dann mithilfe von Everlast zu einem mittleren Ritt durch die Rodeolandschaft entwickelt. Der schnittige Track „Cool“ könnte auch aus den Funk-Archiven von Prince/The Time stammen. Für „Hollywood Nights“ hat sich Produzent Teddy Riley ein hübsches Pianoriff und eine Hookline wie bei Jay-Z’s „Hard Knock Life“ ausgedacht. Alte Fans des Rappers werden auf EGOTRippiN‘ zwar schon noch mit dem typischen Westcoast-Rap versorgt. Aber im Grunde treiben Riley, Snoop und dessen Ego hier, was sie wollen. So etwas Banales wie die alte nostalgische Leier haben sie nicht nötig. So bleibt die coolste Labertasche aller Zeiten relevant wie eh und je.

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