Social Distortion – Mainliner/Mommy’s Little Monster/Prison Bound

„Ich muß das Leben intensiv spüren – die positiven wie die negativen Seiten. Das war schon immer ein guter Motivator für mich“, erläutert Sänger, Gitarrist und Bandchef Mike Ness sein Rezept, mit dem er nach wie vor seine kreativen Schübe kanalisiert. Das war auch schon zu Anfang der 80er im südkalifornischen Orange County so, wo Social Distortion sich, inspiriert vom Brit-Punk, als lärmende US-Kopie zusammenfanden. Immerhin, bis auf den drummenden Neuzugang Chuck Biscuits (Ex-D.O.A./Black Flag) spielt das Quartett noch immer in der Urkonstellation. Beim ersten Album MAINLINER (70930.43502.2) (2) 1981 gefiel sich der heutzutage mit dunkelgefärbter, öliger Tolle und in schnieken Anzügen herumstolzerierende Ness noch als wasserstoffblonder Rabauke mit deutlichem Fingerzeig in Richtung Clockwork Orange. Es tobt der ebenso gnaden- wie melodielose Pogo, der selten die Zweiminutengrenze überschreitet. Ein Rezept, das auch den Hauptreiz bei dessen Nachfolger MOMMY’S LITTLE MONSTER (70903.43500.2) (3) ausmacht, obwohl man da im Bereich Songwriting schon etwas subtiler zugange war. Ganz anders hingegen tönt das erst sechs Jahre später eingespielte PRISON BOUND (70903435012) (4). Jugendliches Ungestüm ist einem ausgereiften Konzept mit deutlichen Wurzeln im Rock’n’Roll, Rockabilly und Country & Western gewichen.