Soft Cell This Last Night In SodomPhonogram 818 436-1 Soft Cell SOUL INSIDE Vertigo VEP 322
Das Testament der Herren Marc Almond und David Ball, in der Cabaret-Szenerie bekannt unter dem Pseudonym Soft Cell. Zunächst die Frage: Wen interessiert eigentlich noch das letzte Soft Cell-Album? War es überhaupt noch nötig, wo doch seit langem Herr Almond seine musikalische Verwirklichung im Kreise von Marc & The Mambas findet – und sein Partner Dave Ball längst seine elektronische Spiel-Befriedigung im Solo-Projekt STRICT TEMPO gefunden hat. Mit der gleichen Anmaßung, mit der viele das xte Album der Rolling Stones verrissen haben, weil die Richards-Riffs inzwischen jeder Schulbube im Party-Keller seiner Eltern besser spielen kann, so läßt sich auch nun sagen: Was Soft Cell heute bieten, das hat man alles schon viel intensiver auf ihren ersten beiden LPs gehört; diese LAST NIGHT-Songs bringt jeder verklemmte Primaner auf seiner Heimorgel, wenn er gleichzeitig aus seinem Poesiealbum rezitiert. Punkt.
SOUL INSIDE heißt ein anderes Soft Cell-Album, das aus Kanada über Import zu uns kommt. Und großartig ist! Weil es die wirkliche Stärke der Gruppe dokumentiert: Wenn sie nämlich Stücke anderer Autoren interpretieren (wie Ed Cobbs „Tainted Love“ auf LP Nr. Eins); ebenfalls vertreten ist das ungeheure Jimi Hendrix-Medley, das bisher nur in limitierter Auflage als Album-Beilage von THE ART OF APART zu haben war: hier ist es nun, „Hey Joe“, „Purple Haze“ und „Voodoo Chile“ – 60er Blues-Rock im 70er Schmalz-Pop-Gewand der Soft Cell. Blendend! (2) SODOM (6) SOUL INSIDE
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