Sonnit – Popgun

Der Umstand, dass die Braunschweiger jahrelang auf einen Schlagzeuger verzichteten und stattdessen in Sachen Rhythmus ausschließlich Kollege Computer bemühten, spricht eigentlich Bände. Weiß man dann noch, dass das Quintett Achtziger-Größen wie Tears For Fears oder New Order huldigt und a-ha-Producer Roland Spremberg sein Debüt betreuen ließ, sollte klar sein, wo’s langgeht – und richtig, POPGUN bietet jenen bombastisch-hymnischen Elektro-Pop, bei dem die Samples und Synthies gelegentliche kompositorische Mängel konsequent wegblubbern. In ihren besseren Momenten gelingen Sonnit dennoch fast groß zu nennende Melodie- und Spannungsbögen, wie etwa in „Inside Outside“ oder der sehr feinen Single „Heaven Is Close“. Momentan jedoch scheitert der Fünfer noch zu oft mit seinem eher halbherzigen Versuch, aus dem Schatten der großen Vorbilder herauszutreten, was zu einem guten Stück an Sänger Alexander Struck liegt, der offensichtlich bestrebt ist, der deutsche Bono zu werden – ein sinnloses Unterfangen, Charisma hat man, oder man hat’s eben nicht. Aber für ein Debüt ist POPGUN ganz passabel ausgefallen.

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