Soundtrack – Hallam Foe :: Sampler & Compilations

Einer dieser relativ seltenen Fälle, in denen der Soundtrack fast den Film selbst übertrifft. Die von allerlei Klischees begleitete Coming-of-age-Schnurre vom obsessiven Traumer Hallam Foe, der in seiner – natürlich! – verführerisch-geheimnisvollen Stiefmutter die Mörderin seiner Mutter zu erkennen glaubt, bezieht ihre atmosphärische Schärfe vor allem aus der trefflichen Ensembleleistung und der unaufdringlich verstärkenden Wirkung der Musik. Für Letztere gab’s denn auch den Silbernen Filmmusik-Bären bei der letzten Berlinale. Zuvor hatte Regisseur David MacKenzie sich mit Unterstützung von Labelchef Laurence Bell monatelang durch den Katalog der Plattenfirma Domino gewühlt, aus deren Repertoire der Sampler generiert wurde. Trotz derstilistisch relativ großen Bandbreite von Folk über Elektro bis Dub und Pop ist beinahe allen Beiträgen ein gewisses narrativ-versponnenes Element, eine dem Storyboard des Films geschuldete sehnsuchtsvolle Schwelgerei und träumerische Attitüde gemein. Da der folkig-psychedelische Minnegesang „The Someone Else“ von King Creosote, das pluckernd-meditative „Double Shadow“ der Junior Boys oder das herrlich klaustrophobische „If You Could Read My Mind“ von Clinic sich auch schon auf deren regulären Veröffentlichungen etabliert haben,“funktioniert“ die Zusammenstellung auch ohne bewegte Bilder trefflich zur Untermalung eigener Tagträume. Interessant für Jäger und Sammler zudem: der exklusiv eingespielte Franz-Ferdinand-Beitrag „Hallam Foe Dandelion Blow“, eine zärtlich schmachtende Ballade, stilistisch in der Nähe von „Eleanor Put Your Boots On“ zu verorten.

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