Soundtrack – Kill Bill Vol. 1
Zugegeben, ich konnte Ouentin Tarantino nie leiden. Seine Filme? Nichts als gewollt coole Gewaltpossen, die geschwätzigen Gymnasiasten und Möchtegernintellektuellen als Zitatelager dienten. Die dazugehörigen Soundtracks machten’s nicht besser. Menschen, die heute noch „Son Of A Preacherman“ auflegen, haben in meiner WG Hausverbot. Sicherlich hat sich auf Tarantinos Compilations auch mal ein echtes Highlight verirrt. Das musikalisch-filmische Gesamtprojekt jedoch strotzte nur so von künstlichem Hype. Auch sein neuestes Werk „Kill Bill“ wird von einem selbst kompilierten Soundtrack begleitet. Doch Tarantino scheint erwachsen geworden zu sein. Manchmal hört es sich fast so an, als sollte die „Kill Bill‘-Musik mit dem klanglichen CEuvre von Ennio Morricone konkurrieren. Natürlich hinkt der Vergleich, denn im Unterschied zu dem Italiener komponiert Quentin Tarantino nicht selbst, er kompiliert lediglich. Doch Tracks wie das klassischwesternhafte „The Grand Duel“ von Luis Balcalov lassen zumindest eine Nähe im Geiste erahnen. Daneben kramte der Regisseur einige Raritäten aus seinem Plattenschrank: Zum Beispiel eine Rockabilly-Nummervon Charlie Feathers. Und auch ein Stück des rumänischen Panflötisten Gheorghe Zamfir, der bislang wohl eher ein Dasein als popkulturelles Mauerblümchen fristete. Routinierte Beiträge
vom Wu-Tang-Mitglied RZA, Nancy Sinatra, den Krautrockern Neu! und einigen anderen machen das gediegene Track-Listing komplett. Bleibt nur zu hoffen, dass der Film „Kill Bill“ der Qualität seines Soundtracks entspricht.
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