Soundtrack – NVA

Man weiß immer noch nicht so ganz genau, was „NVA“ eigentlich sein soll. Militärklamotte, Ostalgie mit Schießgewehr, ein Abarbeiten der eigenen Vergangenheit? Klar ist indes: Der neue Film des gelernten DDR-Bürgers Leander Haußmann hat’s nicht so dolle mit der Realität des Gewesenen: Die DDR war kein Ponyhof, die „Nationale Volksarmee“ kein Schokoladenkuchenessen, und so ein Milchgesicht wie Kim Frank hätte in dem durch und durch antipazifistischen Verein allenfalls die Instrumente der Militärkapelle wienern dürfen. Echt jetzt. Sei’s drum: Herr Haußmann mag sich gern mitteilen, und deshalb drückt er uns jetzt mit NVA den Soundtrack seines Lebens auf die Ohren. Für westdeutsche Ohren seltsam Unbekanntes gibt es zu vermelden – Renft mit „Gänselieschen“ -, desgleichen seltsam Bekanntes – The Polyphonic Spree mit „Light & Day“, also schöne Hippie-Scheiße aus dem dritten Jahrtausend. Und: eine große Tüte oller Kamellen. Creedence Clearwater Revival mit „Bad Moon Rising“. Donnerlittchen. Emerson, Lake & Palmer mit „Lucky Man“. Heidewitzka. Mein lieber Schwan. Und dann, na klar, extrem spezialistische Spezialversionen von der Band, der Haußmanns Busenfreund und Beck’s-Biertrinkerkumpan vorsteht: Element Of Crime. „My Bonnie Is Over The Ocean“, nölt und nuschelt Sven Regener. Kann man machen. Plus: Jt’s All Over Now, Baby Blue“. Richtig gut, das. Und macht uns vergessen, daß die aufgeklärte ‚Brigitte‘-Leserin mit Heather Nova und Aimee Mann bedient wird. Nun denn: Wer sich bis zum Schluß durch NVA kämpft, wird belohnt. Mit dem Outro „Leander Haußmann redet mit Sven Regener über Rock, Blues und Harp“. Eleganter und selbstiranischer haben sich zwei Jungs jenseits der 40 selten angekumpelt. Ausschließlich deshalb:

www.nva-derfilm.de