Soundtrack – Zabriskie Point
Nach dem Kassenerfolg des im Swinging London angesiedelten Flower-Power-Thrillers „Blow Up“ klopften bei dem italienischen Regisseur Michelangelo Antonioni die großen Hollywoodstudios an. Sein nächster Film „Zabriskie Point“ war Politthriller und Dokumentation der ’68er Studentenrevolte in einem und entstand in den USA mit jungen unbekannten Darstellern. Bei der Geschichte um einen aufmüpfigen, aber eigentlich harmlosen Studenten, der von Polizei und FBI gejagt und in den Tod getrieben wird, beeindruckte neben der zeitgeistmäßigen Story sowie den sagenhaft schönen Landschaftsaufnahmen vor allem der illustre Soundtrack. Eigens für den 1970 uraufgeführten Streifen komponierten The Pink Floyd, The Grateful Dead, Kaleidoscope, Youngbloods, Jerry Garcia, Patti Page, Roscoe Holcomb und der obskurse Bluesspezialist John Fahey passende Impressionen, die auf keinem regulären Album der jeweiligen Interpreten zu finden waren. Besonders der Pink-Floyd-Stoff, jahrelang nur auf Bootlegs erhältlich, entwickelte sich aufgrund seiner Obskurität zur Legende. Die drei recht unterschiedlichen Tracks sind sicherlich nicht jene Juwelenhafte Entdeckung, für die sie über die Jahrezehnte immer wieder gerne ausgegeben wurden. Stilistisch genau in die Phase zwischen die Alben MORE und ATOM HEART MOTHER paßt das eher kurze „Heartbeat, Pigmeat“. „Come In Number 51, Your Time Is Up“ wiederum ist mehr oder minder eine frechgeklaute, fast originalgetreue Kopie von „Careful With That Axe, Eugene“. Etwas aus dem Rahmen hingegen fällt „Crumbling Land“, das – wenn nicht im mittleren Teil die typisch Royd’sche Orgel plaziert wäre – sich wie ein Outtake von SWEETHEARTOFTHE RODEO der Byrds anhört. Wozu David Gilmour einmal ironisch anmerkte, daß Antonioni so etwas von jeder durchschnittlichen US-Band besser geliefert bekommen hätte.
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