Sparklehorse – It’s A Wonderful Life :: Lofi

Wer von Zähnen träumt, so lehrt uns die Traumdeutung, der hat Verlustangst. Wenn Sparklehorse aka Mark Linkous leise von einem ganzen „Sea Of Teeth“ singt, dann kann man sich ungefähr vorstellen, was in dieser zerbrechlichen Seele vorgehen mag. Dass die Platte den Titel It’s A Wonderful Life trägt, ist pure Ironie, die auf Linkous‘ schizophrenen Humor zurückzuführen ist. Seit seinem Unfall vor fünf Jahren, als er nach einer Medikamenten-Überdosis im Rollstuhl landete, hat Linkous die nötige Nonchalance für sich entdeckt, die ihn das Leben leben lässt wenn auch mit tiefen Krisen. Er würde selbst über seinen eigenen Tod lachen, wenn er könnte. Auch wenn Linkous mittlerweile Vater geworden ist und auf einer Farm in Virginia lebt, bleibt der dunkle Fleck auf seiner Seele hörbar. In seiner Musik drückt sich das in beinahe meditativem Slo-Mo-Tempo, in zurückgenommener Instrumentierung (Piano und Drums oder Gitarre und Drums), spärlichem Gesang, frickelnden Casio-Klängen und merkwürdigen Metaphern aus. Linkous‘ Lieder sind immer noch unendlich traurig, obwohl er sich dieses Mal mit Frauen wie PollyJean Harvey und Nina Persson (Cardigans) umgeben hat. Überhaupt verneigen sich wichtige Größen vor dieser Kunst des Traurigseins: Tom Waits spielte bei „Dog Door“ Co-Autor und Dave Fridman (Mercury Rev) hinterließ produktionstechnische Spuren. Sparklehorse sollte noch ganz oft von Zähnen träumen.

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