Spoon – GaGaGaGaGa :: Klassiker von übermorgen

Man wird die Band Spoon eines fernen Tages als späte Rock-Klassiker entdecken dürfen, wenn über die Rock-Ara Strokes „Das war vor 20 Jahren“-Features in die Zeitungen müssen. Vorher wahrscheinlich nicht. Spoon also, die geschätzte Band mit dem Knack-Sound. Spoon-Bässebesitzen diese beatleske Eleganz, Spoon-Pianos dieses Hämmern, und Spoon-Beats knallen vorteilhaft in die Magengrube. Und weil diese Kombination schon seit dem Album GIRLS CAN TELL (2001) so gut funktioniert, darf der Knack-Sound inzwischen als das Markenzeichen der Band von Britt Daniel (Singer, Songwriter) und Jim Eno (Drummer, Producer) gelten. Spoon bleiben auch zwei Jahre nach dem Semi-Meisterwerk Gimme Fiction die Advokaten des Auf-den-Punkt-Kommens, sie legen ihre knappe Kunst in zehn neuen Stücken hin, die um nachhaltige Gitarren-Tiffs und Melodien gebaut sind,- die als catchy zu bezeichnen schon eine leichte Untertreibung darstellt. Hier kann man lange nach einer Single suchen, weil das Album von vorne bis hinten mit singleverdächtigen Songs, mit memorierbarer Popmusik angefüllt ist. Darf’s etwa der blauäuigige Soul von „You Got Yr. Cherry Bomb“ und „The Underdog“ sein, oder die einmalige Hypnosesitzung „Don’t You Evah“? Der kathartische, tief atmende Rock von „Don’t Make Me A Target“ vielleicht? Alles geht hier. Spoon gehören zu der raren Spezies Bands, die nach zehn Jahren nur noch besser werden, hier und da jedenfalls, die in ihrem Sound wachsen und in neuen Farbkombinationen blühen. Wohin das noch führen wird, ich weiß es nicht. Manchmal klingt GaGaGaGaGa auch wie die Sommer-2007-Platte, die Joe Strummer gemacht hätte, wenn er noch am Leben wäre. Warum nicht gleich die Wire-, Can- und Suicide-Vergleiche aus der Versenkung holen? Britt Daniel hat seine ausdrückliche ironische Genehmigung dazu erteilt.

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