Spoon – Telephono
‚Don’t Buy The Realistic‘ heißt ein Song des Spoon-Debüts TELEPHONO. Er ist einer von 14 Hits. Nur bekommt davon der Indie-Hörer beim Erstgenuß nicht viel mit, muß er doch aufgeregt und unentwegt die Produktionsfakten im CD-Beiheftchen studieren: Nein, dort sind tatsächlich keine Producer-Credits für Frank Black zu finden. Kein Gast-Summer von Kim Deal, keine schrägen Licks des genialen Joey Santiago. Nein, wirklich: Spoon klauen einfach nur, und das über weite Distanz doch recht dreist, bei den vielerorten noch heute schmerzlich vermißten Pixies – vorzugsweise bei den frühen Pixies. Das fraglos sehr ambitiomerte Trio aus Austin/Texas dürfte sich seinerseits wirklich nicht beklagen, würde ihnen die ein oder andere „Eigenkomposition“ eine saftige Urheberrechtsklage einbringen. Doch das hat Elastica ja auch nicht gerade geschadet. Selbst wenn deren Berechtigung für ein New-Wave-Revival nach rund 15 Jahren vielleicht einfacher herbeizureden war: Auch das ungestüme Hervorpreschen des Pixies-Debüts SURFER ROSA – die naiven, euphorisch machenden Sechzehntel-Basslinien, die sich in hysterischen oder königlich-himmelstürmenden Refrains entladen, hatte man schon fast wieder vergessen.
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