Squarepusher – Budakhan Mindphone

Daß Tom Jenkinson ein begnadeter Knöpfchendreher, ein unberechenbarer DJ und ein ausgeschlafener Jazz-Maniac ist. weiß die interessierte Hörerschaft seit Jahren zu schätzen. Die eine Hälfte der Kritiker entdeckte in seinen unter dem Logo Squarepusher veröffentlichten elektronischen Schweißarbeiten Jazz als Musik zur Zeit wieder, die andere Hälfte indes machte beim unangenehmen Deja-vu-Erlebnis mit dem ewigen Erzfeind Jazz-Rock schnell die Schotten dicht. Jenkinson selber ficht das bekanntlich nicht an, er zelebriert von Track zu Track, von Album zu Album eine Expedition in die Unwägbarkeiten elektronischer Klangerzeugung, die sich Erwartungen und Schubladen nervenstark entzieht: Freestyle-Werke, die in ihrer Intensität und Vielseitigkeit nur noch von denen des Aphex Twingetoppt werden. Auch auf dem schnellen Nachfolger des erhabenen MUSIC IS ROTTED ONE NOTE-Albums swingen die Maschinen wieder, aber sie dürfen jeden Moment aus dem Ruder laufen, der Bass darf freejammen, die Rhythmus-Abteilung darf sich alle Breaks der Welt genehmigen. Und es darf auch schon mal ein Dub sein. Wer sich in den Eröffnungs-Track „lambic 5 Poetry“ kurzzeitig ganz kontemplativ versenkt, kann mit etwas Phantasie Mike Oldfields „Tubular Beils“ hören. Was in diesem Zusammenhang ein Kompliment sein soll. Ein Teil des Materials auf diesem Album besitzt schon auf einer vordergründigen Sound-Ebene wahrhaftige kleine Melodien, deren Ausgestaltung der Künstler mit der nötigen Liebe betreibt.