Stephan Eicher – My Place
Aus der Schweiz kommt nicht nur Käse. Alle paar Jahre jedenfalls meldet sich Stephan Eicher mit einer Platte, und das ist dann jedesmal ein Lichtblick. So vielschichtig, eingängig und brillant wie auf seinem neuesten Album war er freilich noch nie. Scheinbar schwerelos balanciert er auf dem Hochseil zwischen Rock und Chanson; er singt Französisch und Englisch und zum Schluß auch im unverständlichsten Schwyzerdütsch. Jeder Song wartet mit neuen, liebevoll arrangierten Details auf: Mal ist es eine lyrische Oboe, mal ein Streichquartett; mal sorgt ein Akkordeon für Cajun-Flair, mal liefern die raffiniert eingesetzten Background-Vocals die Würze. Zwischen existentialistischer Mitternachts-Tristesse und sanfter Rockpoesie steuert Eicher traumwandlerisch sicher seinen Kurs, der ihn, wenn nicht alles trügt, in die Gunst vieler Plattenkäufer führen müßte.
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