Steve Coleman And Five Elements – On The Rising Of The 64 Paths
Nur bei M-Base-Mastermind und Altsaxofon-Gott Steve Coleman kann Free-Funk so animierend komplex sein.
Auf seinen letzten Studio-Alben bewegte sich Steve Coleman gefährlich nah an der Jazz-Esoterik. Mit groß angelegten Bekenntnissen und in sich verschraubten Gedanken wollte er dabei vom unterhaltsamen Reichtum nur noch wenig wissen, den er früher besonders mit rhythmischen Spagaten auf die Probe gestellt hatte. Jetzt hat sich Steve Coleman mit seiner Langzeit-Band Five Elements endlich wieder auf jene Epoche des von ihm initiierten Free-Funk-Projekts M-Base besonnen. Dort haben nicht nur Greg Osby und Cassandra Wilson das Jazz-Laufen gelernt. So steckt denn On The Rising Of The 64 Paths voller metrischer Unmöglichkeiten und Schieflagen, die eben nur ein Steve Coleman sich ausdenken und dann noch irgendwie zu einem groovigen Ende bringen kann. Was nicht zuletzt an Schlagzeuger Sean Rickman liegt, der es maschinengleich im Kopf und in den Armen hat, um die kompliziertesten rhythmischen Aufgabenstellungen zu bewältigen. Im Gedenken an John Coltrane wagt sich Steve Coleman auf seinem neuen Album bis in den tiefsten Zeremoniendschungel vor. Und dann legt er mit einem sagenhaft diesseitigen und dennoch antimainstreamigen „Dizzy Atmosphere“ eine Hommage an die Bebop-Ära nach. Aufregend statt akademisch – das ist das Prädikat von On The Rising Of The 64 Paths.
>>> www.m-base.com
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