Steve Dalachinsky – Incomplete Directions
Incomplete Directions
KNITTINC FACTORY/NINETY-NINE Die Rückkehr der Beatnik-Ritter in Person von Steve Dalachinsky. Der US-Autor ist ein derart unverhohlener Fan des Wildwuchses aus Poesie und Jazz, den Allen Ginsberg und Jack Kerouac weiland anlegten, dass er jetzt nochmal an deren Rezitationsqualitäten erinnert. Und das im neuzeitlichen Gewand. Im Untergrund-Look, Marke New York, mit entsprechenden Kommunikationspartnern wie Vernon Reid.Thurston Moore, Mat Maneri und William Parker. Also mit der Creme de la Creme der US-Avantgarde, die den poetischen Wanderungen Dalachinskys den nötigen, bizarren Rahmen liefert. Zumeist braucht er dabei nur einen von ihnen, um seinen knochentrockenen, auf Stakkato ausgerichteten Vortragsstil in geheimnisvolle Ecken zu führen, in denen seine Gedichte von Jazz-Clubs und psychedelischen Verrückungen, von Rainer Werner Fassbinderund paranoiden Gestalten künden. INCOMPLETE DIRECTIONS wird so zu einem geheimnisvollen Feuerball, dessen Richtungsänderungen tatsächlich genauso unkalkulierbar sind wie die der großen Ahnen. Nur wäre den alten Hipstern wahrscheinlich die Spucke weggeblieben ob der Radikalität, mit der die neuen – allen voran Thurston Moore – das klangliche Abstraktionslevel unter Spannung halten.
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