Steve Miller Band – Circle Of Love

Daß der gute Steve Miller einer der größten musikalischen Langfinger vor dem Herrn ist, wird wohl kaum einer bezweifeln – und es wurde ihm ja auch verziehen, da er sehr gut klaute. FLY LIKE AN EAGLE von 1976 ist eine Platte, die ich auch heute noch hören kann.

Zwischen Millers letzter Veröffentlichung BOOK OF DREAMS und CIRCLE OF LOVE liegen über vier Jahre – eine Zeit, in der nicht nur musikalisch viel passiert ist. Wie zu erwarten, hatte auch Herr Müller seine langen Finger im Wind. Und als professioneller Klauer bedient man sich natürlich bei den Sachen, die gerade hip sind. Rap ist hip – also rappt Müller. Laut Info der Plattenfirma ist das Ergebnis, das über achtzehnminütige Monumentalwerk „Macho City“ ….

besonders herausragend, sowieder besondere Stolz von Miller selbst.“ Wie ein bisher guter Musiker wie Miller auf achtzehn Minuten konzentrierte Langeweile stolz sein kann, ist mir absolut schleierhaft. Fazit der zweiten Seite: Abhaken!

Auf der ersten Seite hat’s vier Songs. „Heart Like A Wheel“, ein Country -Rocker im Shadows-Sound, kann noch am ehesten überzeugen. Das Traditional „Get On Home“ verrät, daß Miller schon mal was von Robert Palmer gehört hat. Man achte auf die Keyboards. „Baby Wanna Dance“ klingt nach Steve Miller! Nett und harmlos. Der Titelsong „Circle Of Love“ klingt am Anfang noch mehr nach Steve Miller, gerät aber gegen Ende arg ins Fahrtwasser von Dire Straits. Gut als Schmusesong, doch zum reinen Anhören zu lang(atmig). Fazit erste Seite: Ein mittelmäßiger Miller.

Fazit ganze LP: Dafür, daß Steve Miller vier Jahre für diese Platte gebraucht hat (er soll noch drei weitere in petto haben), ist das Ergebnis sehr dürftig. Ware er besser in der Versenkung geblieben.