Steve Miller Band Living in the 20th Century Capitol 24 0649 1

Wieviele Babys braucht der ordentliche Mann von Weltschmerz? Vater Miller jedenfalls braucht deren vier, um all seine unfertigen Liebesbeschwörungen abzuliefern. Verdammt viel für einen, der so wenig zu sagen hat.

Die merkwürdig müde Nabelschau eines Mannes, der seine Südstaaten-Roots wiederentdeckt und gleichzeitig allzusehr nach Publikum schielt, ergibt zudem die falsche Mischung — auffällig sogar in des Wortes tontechnischer Bedeutung: Millers Quängelstimme hängt öfters meilenweit über allem Playback. Darunter: Folklorale Gitarrensounds, die, egal ob akustisch oder e-verstärkt, noch am intensivsten klingen, wenn Instrumentals wie „Slinky“ und „Maelstrom“ angeboten werden.

Ansonsten: Millers Mühlen mahlen langsam. Von wegen „Living in the 20th Century“. Den pseudobösen Text eines Gestrigen kann man nicht mal als Ironie durchgehen lassen. (2)