Steve Wynn – Kerosene Man
Der Westcoast-Gitarren-Underground, einst Hoffnungsträger und Bindeglied zwischen Psychedelic-Tradition und Endsiebziger-Aufbruchstimmung, zerfasert immer weiter. Auch Steve Wynn hat sein Dream Syndicate aufgelöst und überrascht mit einem kaum innovativen, aber dennoch sehr vielseitigen Solo-Einstand in meist beschaulicher Gangart. An die oft penetrante Schärfe seiner alten Band erinnert allenfalls noch der stürmische Gitarrenrock von „Younger“. Wynn orientiert sich als gereifter Songschreiber heute stärker an Folk- und Country-Rock („Killing Time“, „Carolyn“), und sein elegisches Stück „The Blue Drifter“ hat er glatt Lou Reeds „Walk On The Wild Side“, na ja, sagen wir mal, nachempfunden. Diese solide Visitenkarte hätte im Gitarrenpop-Sektor („Tears Won’t Help“) eine druckvollere Produktion gut vertragen.
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