Stevie Nicks – The Other Side Of The Mirror

Mit dem letzten Stück ihres neuen Albums kommt Stevie Nicks auf den Punkt: Johnny Cashs „I Still Miss Someone“ dokumentiert nicht nur glasklar, was ein guter Song ist, sondern auch, daß Stevie eine erstklassige Country-Sängerin abgeben würde. Im dösigen Reggae-Rhythmus (bestimmt ein Regie-Einfall von Produzent Rupert Hine) zwar nicht gerade ein Fetzer, aber trotzdem hinreißend. Andere Ansätze in dieser Richtung („Fire Burning“) sind ebenfalls achtbar, denn Stevie Nicks schläfrig/rauhe sexy-Stimme macht Spaß, selbst wenn ihr musikalisch mal so gar nichts einfällt („Juliet“). Mitmusiker wie der unverwüstliche Waddy Wachtel (g), Heartbreaker Mike Campbell (g), Fixx-Mann Jamie West-Oran (g), Bruce Hornsby (p) oder Jerry Marotta (dr) garantieren flüssiges Spiel, aber Produzent/Arrangeur/Keyboarder Rupert Hine bleibt als Regisseur eher blaß. Auf der „anderen Seite des Spiegels“ kommt Stevie leider nicht als Alice im Wunderland heraus – wir warten auf das Duo-Album mit Dolly Parton!