Stevie Salas – Colorcode
Als weiße Version von Living Color wäre Stevie Solas zweifellos unterbewertet, wenn auch schon der Titel COLORCODE diese Interpretation nahelegt. Salas aber serviert viel traditionelle Wah-Wah-Gitarrenarbeit in Bluesrock-Manier, mächtige, betont unvirtuose Drums, und einen soliden Beton-Baß: Dieser routinierte Eintopf brodelt und mundet. Zusammen mit Multi-Könner Bill Laswell (der notfalls immer ein Herz für harten Rock hat) produzierte Slevie Salas auch gleich selbst – und zwar unter der Maxime „zurück zur Natur“, mit trockenem Club-Sound, rasant getimten Breaks und mit dem Motto, das das Song-Flaggschiff des Albums vorgibt: „The Harder They Come“ (keine Verwandtschaft mit Jimmy Cliff). So erinnern das träge, räkelige Medium-Tempo des heavy Blues und die schneidend heiße Schärfe von Stevie Salas‘ Gitarre daran, daß auch altbackene Fingerfertigkeit, verbunden mit starken Songs und klarer Konzeption, modernes Flair haben kann. Auch ohne Hiphop-Attitüde.
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